Projekte am IUF

Laufende Projekte

  • The School of Memes

    The School of Memes

    Memes zirkulieren im world wide web, auf social media, Messengerprogrammen und damit in digital vernetzten Endgeräten. Sie sind Ausdrucksmittel von Jugendkulturen und zeichnen sich zumeist durch Witz und Aktualität aus. Memes sind digitale Mikroformate (Moormann et al., 2021), die aus der Kombination von Bild, Text und ggf. Ton zu einer Sinneinheit werden. Sie werden typischerweise auf digitalen Endausgabegeräten individuell geteilt, wobei ihre kulturellen Logiken sich meist aus Wiederholung, Zitaten und Imitation speisen (Shifman, 2013, p. 2). Mittlerweile gibt es unzählige Formate von Memes, die zumeist Bild-Text-Kombinationen in kurzen Clips, Reels oder animierte GIFs aufweisen. Memes werden in der persönlichen Alltagskommunikation, zur Illustration von Emotionen oder als Kommentar tagesaktueller politischer Ereignisse eingesetzt. Dabei werden komplexe Situationen zu einem vielschichtigen Medium verdichtet, dessen Sinn sich oft erst mit spezifischen, kontextübergreifenden Kenntnissen erschliesst. Gleichsam bedingt die Gestaltung eigener Memes die Fähigkeit, Informationen und Konzepte aus verschiedenen Bereichen auf kompakte und kreative Weise zusammenzuführen. Einerseits kann die Entwicklung fachbezogener Kompetenzen gefördert werden, wenn sich die in den Memes "verarbeiteten" Inhalte auf bestimmte Fachkonzepte beziehen. Andererseits kann die Gestaltung von Memes die Entwicklung von transversalen Kompetenzen wie kreatives Arbeiten, kritisches Denken, Zusammenarbeit, Kommunikation sowie digitale Kompetenzen fördern.

    Hier an der PHSZ untersuchen wir in einem Forschungsprojekt Memes aus der Perspektive dreier Fachdidaktiken: Bildnerisches Gestalten (BG), Musik und MINT. Im Projekt geht es darum, das Potential von Memes für die oben genannten Fachdidaktiken zu untersuchen und herauszufinden, welchen Wert sie für das Unterrichten haben können.

    (Projektbeteiligte: Dr. Anna Hürlimann [PH Luzern], Prof. Dr. Gila Kolb [PH Schwyz], Dr. Marco Longhitano [PH FHNW], Dr. Annamaria Savona [PH Schwyz], Dr. Lea Weniger [PH Schwyz])

  • DiKoLAN-CH: Digitale Kompetenzen für den Lehrberuf in den Naturwissenschaften in der Schweiz

    DiKoLAN-CH: Digitale Kompetenzen für den Lehrberuf in den Naturwissenschaften in der Schweiz

    Für eine zielgerichtete und zukunftsfähige Weiterentwicklung der Lehrpersonenbildung in der Schweiz werden sowohl ein geeignetes Kompetenzmodell als auch Testinstrumente benötigt, mit denen sich der Kompetenzstand von (angehenden) Lehrpersonen prüfen, Kompetenzerwerb messen und Massnahmen zur Förderung von Kompetenzen evaluieren lassen. Mit DiKoLAN steht ein Orientierungsrahmen zur Verfügung, der bislang vor allem die deutsche Lehrerpersonenbildung fokussiert. Im vom SNF geförderten Forschungsprojekt DiKoLAN-CH soll nun die Lehrpersonenbildung der Schweiz untersucht werden. Das Projekt ist eine Kooperation der PH Thurgau, der PH-FHNW und der PH Schwyz geleitet von Johannes Huwer (PHTG), Julia Arnold (PH FHNW) und Lennart Schalk (PHSZ). Das Projekt verfolgt drei Ziele. Erstens wird basierend auf dem etablierten DiKoLAN, ein für die Schweizer Lehrpersonenbildung passender Orientierungsrahmen professioneller Handlungskompetenz von (angehenden) Lehrpersonen entwickelt. Zweitens werden mehrere Testinstrumente zur Erfassung verschiedener Facetten digitalisierungsbezogener Handlungskompetenz konzipiert. Drittens wird in einer Querschnittserhebung der Kompetenzstand angehender Lehrpersonen erhoben. Der Orientierungsrahmen DiKoLAN-CH wird eine forschungsbasierte Grundlage für die Weiterentwicklung der fachdidaktischen Lehrpersonenbildung in den Naturwissenschaften in der digitalen Ära in der Schweiz bieten. DiKoLAN-CH hilft, die digitale Transformation in der naturwissenschaftlichen Bildung zu strukturieren und digitalisierungsbezogene Kompetenzen und Kompetenzerwerb abzubilden. Lehrpersonen mit diesen Kompetenzen werden Lernende auf digitale Herausforderungen vorbereiten und sie zu einer aktiven Teilnahme in einer digitalen Gesellschaft und Arbeitswelt befähigen.

    Das Projekt wird vom SNF gefördert; weiterführende Informationen finden sich hier.

  • The Art Educator's Walk II: Kollektiv(e) vermitteln?

    The Art Educator's Walk II: Kollektiv(e) vermitteln? Zur Situation der Kunstvermittler*innen auf der documenta fifteen. (TAEWII)

    Alle fünf Jahre findet die zeitgenössische Ausstellung documenta statt. Sowohl die Ausstellung als auch deren Vermittlung geben exemplarisch Auskunft über gegenwärtige Diskurse, Verschiebungen und Aktualisierungen der Kunst sowie über Fragen und Möglichkeiten ihrer Vermittlung. Anschliessend an das Forschungsprojekt „The Art Educator’s Walk“ (2017-2018) fragt dieses Forschungsprojekt nach der Situation und im Speziellen nach Momenten von und Umgang mit Ver_Anderung in Situationen der Kunstvermittlung der Gegenwartskunst. Die Erhebung fand 2022 mittels Online-Fragebogen sowie Interviews statt. Die Ergebnisse der Erhebung wurden gemeinsam mit Beiträgen von Kunstvermittelnden veröffentlicht: Kolb, G., Güleç, A.: „Kollektive vermitteln? Ver_anderung am Beispiel der Kunstvermittlung auf der documenta fifteen (2022)“. SFKP e Journal Art Education Research °25. sfkp.ch/ausgabe/25 ISSN 1664-2805 8

    (Projektbeteiligte: Prof. Dr. Gila Kolb [PH Schwyz] in Zusammenarbeit mit Ayşe Güleç. Laufzeit: Mai 2022- November 2023)

  • Baukultur Schweiz: Case Studies für Schüler:innen

    Baukultur Schweiz: Case Studies für Schüler:innen

    Welche Orte sind für die Baukultur relevant? Und für wen? Auf der Webplattform «Baukultur Schweiz» (baukulturschweiz.ch) besteht das Angebot «Case Studies für alle». Dieses ermöglicht die Darstellung eines Ortes in der Schweiz, der für eine Person wichtig ist. Das Angebot fordert dazu auf, einen solchen Ort per Standvideo zu filmen, zu fotografieren und zu beschreiben, auf die Webplattform zu laden und somit sichtbar zu machen – mit anderen Worten, einen «Case» zu erstellen. «Case Studies für alle» richtet sich auch an Schüler:innen (Kinder und Jugendliche). Um dieser Zielgruppe den Zugang zu diesem Angebot zu ermöglichen, entwickelt und testet das Projekt «Case Studies für Schüler:innen» eine spezifische altersgerechte Anleitung und plant weitere didaktische Zugänge, über die sich Schüler:innen aktiv an dem Angebot beteiligen können.

    (Projektbeteiligung: Lea Weniger [PH Schwyz], Claudia Schwalfenberg [Baukultur Schweiz] Projektfinanzierung: Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (SIA), Laufzeit: Dezember 2023 – Mai 2024)

  • Constructing song repertoires

    Constructing song repertoires

    Wenn es darum geht, ein neues Lied für den Unterricht auszuwählen, stehen Lehrpersonen vor einer riesigen Auswahl. Liederbücher und Musiklehrmittel bieten eine kaum überschaubare Menge an Liedern. Hinzu kommt das Liederrepertoire, das die Lehrpersonen aus anderen Kontexten kennen, z. B. aus ihrer eigenen Kindheit und Schulzeit, aus aktuellen Trends oder durch Empfehlungen des Kollegiums. Wie wählen Lehrpersonen jeweils die Lieder aus, die sie in ihren Klassen vermitteln? 

    In diesem Projekt untersuche ich den Aufbau von Liederrepertoires aus zwei Perspektiven. Die erste betrifft die Frage, wie Fachgremien Lieder für neue Liederbücher und Musiklehrmittel auswählen und/oder bestehende Repertoires überarbeiten und wie sie ihre Entscheidungen begründen. In diesem Teil des Forschungsprojekts werde ich Interviews mit den Beteiligten führen. Die zweite Perspektive betrifft das praktische Feld: Ich untersuche anhand von Protokollen und Befragungen von Lehrpersonen, welche Lieder sie zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Schuljahrs auswählen. Was leitet beide Auswahlprozesse, die Zusammenstellung von Angeboten für die Schule und die konkret in der Schule praktizierten Lieder? Anders gesagt: Was sind die In- und Outputs des Liedrepertoires FÜR die Schule und IN der Schule?

    Ein übergeordneter Aspekt des Projekts ist die musikalische und semantische Inhaltsanalyse der Lieder (aus den Liederbüchern/Musiklehrmitteln und in der Praxis unterrichteten Liedern).

    Diese Auswertung wird einen Einblick dazu geben, welche kulturellen und ästhetischen Normen und Werte durch Lieder im gegebenen Zeitraum in der Schweiz vermittelt werden.

    (Projektbeteiligte: Dr. Annamaria Savona [PH Schwyz])

  • Commoning ländliche Baukultur

    Die Baukulturexperten und -expertinnen von morgen - Ein partizipatives Forschungsprojekt zu Perspektiven von Schülern und Schülerinnen auf Baukultur im ländlichen Raum

    Ziel des Projektes ist es, die Perspektiven von Schülern und Schülerinnen aus einer ländlichen Region auf Baukultur sichtbar zu machen. Ausgehend von den relevanten Erkenntnissen des Projektes “Schuldetektive – Kinder erkunden die lokale Baukultur” unter der Leitung von Dr. Noëlle von Wyl (PHSZ, 2019-22) knüpft dieses Projekt an das erarbeitete Wissen und an bestehende Expertisen an und erweitert den Fokus auf zwei neue Aspekte: commoning und Partizipation. Mit «commoning» ist die gemeinsame Pflege und Nutzung von Gemeingütern gemeint – beispielsweise von öffentlichen Orten. Unter Partizipation verstehen wir die Teilhabe der Schüler und Schülerinnen an Planungs- und Umsetzungsprozessen des vorliegenden Forschungsprojekts: Wir wollen nicht über die Lernenden, sondern mit ihnen forschen. Für die Umsetzung des Projektes arbeiten wir mit externen Fachpersonen aus Architektur, Kunst, Geografie und Denkmalpflege zusammen. Gemeinsam mit den Schülern und Schülerinnen und den Lehrpersonen einer 3. Klasse wurde über einen Zeitraum von drei Monaten mit künstlerischen und raumerforschenden Methoden gearbeitet.

    Das Projekt teilt sich in zwei Teile: Forschung und Entwicklung. Die Perspektive der Lernenden und ihrer Entscheidungshoheit über die von ihnen gesammelten Daten sind dabei zentral (Forschung). Die für das Projekt entwickelten Unterrichtsbausteine werden als «innovatives PH-Projekt» für die Praxis aufbereitet und Lehrpersonen zur Verfügung gestellt (Entwicklung).

    Projektziele:

    • Das Projekt sensibilisiert die Schüler:innen für die lokale Baukultur und lässt sie diese als gemeinsam geteiltes Gemeingut erleben.
    • Es macht ihre Perspektive für an Baukultur interessierte Fachleute verfügbar, beispielsweise für andere Lernende, Architekt:innen, Lehrende und Forschende, politische und verwaltende Akteur:innen, Mitmenschen.
    • Es stellt für Lehrpersonen ein Konzept zur Verfügung, wie partizipative Projekte in der Schule umgesetzt werden können.
    • Es trägt zu einer Methodenentwicklung in der partizipativen Forschung bei, indem es das Vorgehen dokumentiert und für andere zugänglich macht.


    (Projektleitung: Dr. Lea Weniger [PH Schwyz], Prof. Dr. Gila Kolb [PH Schwyz], Projektmitarbeit: Rachel Holenweg [PH Schwyz], Natascha Pinheiro (PH Bern), externe Fachpersonen: Barbara Windholz (K’Werk Zug) & Mirko Winkel (mlab, Universität Bern). Finanzierung: Bundesamt für Kultur, OFP PH Schwyz und éducation21; Laufzeit: Juni 2022 bis Mai 2025).

  • Den Bruch verstehen

    Den Bruch verstehen: Rationale Zahlen im Schulbuch, im Unterricht und im Kopf

    Wenn rationale Zahlen (z. B. Brüche und Dezimalzahlen) eingeführt werden, kommt es oft zum Bruch. Kinder, aber auch viele Erwachsene haben grosse Probleme rationale Zahlen richtig zu verstehen und mit ihnen zu rechnen, um Probleme zu lösen. In diesem Forschungsprojekt konzentrieren wir uns auf den Erwerb von Wissen über rationale Zahlen. Wir erforschen, wie Probleme und Schwierigkeiten bei der Kompetenzentwicklung aus kognitionspsychologischer Sicht entstehen, aber auch wie die Verteilung von Übungsaufgaben in mathematischen Lehrbüchern den Aufbau von Misskonzepten fördert. Unser Ziel ist es, Hilfestellungen für Lehrpersonen zu entwickeln, damit es bei der Einführung der rationalen nicht zum Bruch kommt. (Projektbeteiligte: Dr. Parvaneh Babari [PH Schwyz], Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz], Finanzierung: Qualifikationsstelle Fachdidaktik im Rahmen des swissuniversities Projekt P-9)

  • Evolution in Kiga und Primar

    Evolution im Kindergarten und der Primarschule: Wie das Verständnis eines Kernkonzepts der Biologie aufgebaut wird

    Die Evolutionstheorie ist das Herzstück der Biologie und ermöglicht ein grundlegendes Verständnis der uns umgebenden Welt. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung hinsichtlich fachspezifischer Inhalte und alltäglicher Relevanz, sollte die Theorie von früh an im Unterricht angemessen thematisiert werden. Die Theorie aber repräsentiert sich als komplexes System, dessen Erlernen durch naïve Konzepte beeinträchtigt wird. Gleichzeitig können fachlich nicht exakt ausgearbeitete Materialien die Entstehung zahlreicher Misskonzepte verursachen. In diesem Forschungsprojekt erstellen wir eine systematische Übersicht bekannter Misskonzepte und evaluieren die Wirksamkeit vorgeschlagener Interventionsmethoden. Ausgehend von dieser Übersicht werden wir neue Unterrichtsmaterialien für den Kindergarten und die Primarschule entwickeln und testen. (Projektbeteiligte: Rachel Schwager [PH Schwyz], Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz] Finanzierung: Qualifikationsstelle Fachdidaktik im Rahmen des swissuniversities Projekt P-9 )

  • Schweizer MINT Studie

    Schweizer MINT Studie

    Die Schweizer MINT Studie (SMINTS) ist eine gross angelegte Längsschnittstudie (derzeit mehr als 10000 Schülerinnen und Schüler), die an der ETH Zürich durch Prof. Dr. Elsbeth Stern initiiert wurde. Im Rahmen der Studie sind wir an der Erforschung verschiedener Fragestellungen zum naturwissenschaftlichen Unterricht an der Primarschule beteiligt. So untersuchen wir bspw. wie ein grundlegendes Verständnis von Physikkonzepten aufgebaut wird, wie Experimentierkompetenzen zu diesem Konzeptwandel beitragen und sich diese Kompetenzen aufgrund des Unterrichts weiterentwickeln und wie diese Entwicklung mit sprachlichen Kompetenzen zusammenhängt (Projektbeteiligte: Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz], Prof. Dr. Elsbeth Stern [ETH Zürich], Dr. Ralph Schumacher [ETH Zürich] und weitere MitarbeiterInnen der Abteilung für Lehr- und Lernforschung der ETH Zürich). Schweizer MINT Studie

  • Vom Labor zur physikalisch-math. Modellierung

    Vom Labor zur physikalisch-mathematischen Modellierung oder anders herum?

    Erforschung der Sequenzierung von Unterricht Concreteness fading – das langsame «Abstrakter-machen» von Unterrichtsmaterialien – ist als effektive Lernsequenz bekannt. Jedoch wurde in der bisherigen Forschung entweder nur mit Simulationen oder nur mit unterschiedlichen Darstellungsformen auf Papier gearbeitet. In unserem Forschungsprojekt gehen wir einen Schritt weiter. Wir erforschen, wie komplexere Sequenzierungen von Physikunterricht im Hinblick auf Lernwirksamkeit und Motivation gestaltet werden können. Ist es vorteilhaft, zunächst im Labor zu arbeiten und danach Simulationen und physikalisch-mathematische Modellierungen kennenzulernen? Oder ist es für Schülerinnen und Schüler einfacher mit Laborsituationen umzugehen, wenn sie zuerst physikalisch-mathematische Modellierungen und Simulationen kennenlernen? (Projektleitung: Dr. Tommi Kokkonen [Universität Helsinki] und Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz])

  • Experimentierkompetenzen und Fachwissen

    Experimentierkompetenzen und Fachwissen

    Experimentierkompetenzen werden als grundsätzlich wichtig für die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Fachverständnisses angesehen. Wie genau aber hängen die bereichsübergreifenden Experimentierkompetenzen mit dem Fachwissen in verschiedenen naturwissenschaftlichen Domänen zusammen? In einem grossen und interdisziplinären Team entwickeln wir Fragebögen und Testverfahren, um dieser Frage nachzugehen. (eine kleine Auswahl der Projektbeteiligten: Prof. Dr. Martin Schwichow [PH Freiburg], Prof. Dr. Andrea Möller [Universität Wien], Prof. Dr. Andreas Nehring [Leibniz Universität Hannover], Dr. Peter Edelsbrunner [ETH Zürich], Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz])

  • CreatiMty: Musikalisches Erfinden initiieren und begleiten

    CreatiMty: Musikalisches Erfinden initiieren und begleiten

    Die Förderung von Gestaltungsprozessen hat im Lehrplan 21 für das Fach Musik einen hohen Stellenwert. Dies soll den Kindern ermöglichen, selbst und auf verschiedene Weisen aktiv Musik zu produzieren. Beim Singen beispielsweise erkunden die Kinder Gestaltungsprozesse wie das Variieren der Dynamik, des Tempos oder von Textteilen von bestehenden Liedern. Wenn sie dagegen ihre eigenen Musikstücke erfinden, erleben Kinder Gestaltungsprozesse in anderen Formen und auf andere Weisen. In diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekt fokussieren wir uns auf die Gestaltungsprozesse des musikalischen Erfindens auf der Kindergarten-/Unterstufe. Es handelt sich um ein modulares Projekt. Als erstes untersuchen wir systematisch einige derzeit verwendete Musiklehrmittel mit dem Ziel, dazu eine Übersicht über die Angebote an musikalischen Gestaltungsangeboten zu gewinnen. Zweitens klären wir die fachspezifischen Begriffe im Umfeld des ‘Gestaltens’ und mit Bezug zum Fach Musik auf der Unterstufe; das sind: ausprobieren, erfinden, improvisieren und komponieren. Drittens befassen wir uns mit den transversalen Kompetenzen, die Kinder während Gestaltungsprozessen einsetzen. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit bilden die theoretischen Grundlagen, um ein neues Lehrmittel zu entwickeln. Dieses soll beispielhafte Lehr- und Lernaktivitäten anbieten, welche das Initiieren und Begleiten von musikalischen Erfindungsprozessen anregen, unterstützen und begründen.

    (Projektbeteiligte: Dr. Annamaria Savona [PH Schwyz], Céline Shuler [PH Schwyz], Matteo Luigi Piricò [SUPSI])

Abgeschlossene Projekte

  • Das Gruppenpuzzle

    Das Gruppenpuzzle und die Effektivität unterschiedlicher Wissensaufteilungen

    Das Gruppenpuzzle ist eine Unterrichtsmethode, die in allen Fächern eingesetzt werden kann. In einer Reihe von Studien haben wir unterschiedliche Formen der Wissensaufteilung im Rahmen dieser kooperativen Lernform beim Lernen mathematischer Inhalte untersucht. Zudem erstellen wir eine Metaanalyse, um die langjährige Forschung zum Gruppenpuzzle systematisch aufzuarbeiten. (Projektleitung: Prof. Dr. Anne Deiglmayr [Universität Leipzig] und Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz]; Projektmitarbeiterin: Yvonne Oberholzer [Université de Genève])

  • Kistenkritik: Wie Lehrpersonen Lehrmittel wählen

    Kistenkritik: Wie Lehrpersonen Lehrmittel auswählen

    Die Auswahl geeigneter Lehrmittel ist ein wichtiges Element der Unterrichtplanung. Gute Unterrichtsmaterialien bieten für die Lehrpersonen Orientierung und reduzieren den Aufwand bei der Gestaltung von Unterricht. Doch nach welchen Kriterien wählen Lehrpersonen die in ihrem Unterricht eingesetzten Lehrmittel aus? Wie können angehende Lehrpersonen die Kompetenz zur selbstständigen Einschätzung der Qualität von Unterrichtmaterialien erarbeiten? Im Projekt «Kistenkritik» gehen wir diesen Fragen nach, indem wir insbesondere untersuchen, ob der systematische Vergleich von Unterrichtmaterialien für den NMG-Unterricht bei der Entwicklung dieser Kompetenz förderlich ist. (Projektbeteiligte: Prof. Dr. Judith Arnold [PH Schwyz], Dr. Marco Longhitano [PH Schwyz], Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz], Rachel Schwager [PH Schwyz])

  • Albanisch im Kontakt

    Albanisch im Kontakt – Horizontaler Transfer und Identitätsstiftung in der Mehrsprachigkeitspraxis

    Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit sind zentrale Merkmale der Sprachlandschaft in der Schweiz und betreffen auch Migrantensprachen. Dieses internationale Projekt widmet sich der gesellschaftlichen Bedeutung der Mehrsprachigkeit und hat zum Ziel, am Beispiel der albanischen Sprachgruppe in CH und D zu erfassen, wie Sprechende aus drei Generationen ihre sprachliche Biographie im Alltag interpretieren, praktizieren und daraus Gruppenzugehörigkeiten ableiten. Dabei soll Aufschluss über die Rolle der Sprachen für Identität, Integration und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe gewonnen werden. Es wird ein umfassendes Bild der sprachlichen Praxis der albanischen Gruppe über die Zeit und in verschiedenen Kontaktsituationen erarbeitet, indem Ansätze und Methoden der Herkunftssprachlinguistik und -didaktik mit solchen der Kontakt-, Sozio- und Variationslinguistik kombiniert werden. Die Verbindung struktur- und soziolinguistischer Ansätze, die eine umfassende Analyse der linguistischen, soziokulturellen und gesellschaftspolitischen Relevanz herkunftssprachlicher Aspekte ermöglicht, verspricht einen wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn sowie die Erarbeitung fachdidaktischer Materialien für Lehre und Praxis. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen zugleich als Ausgangspunkt für das Implementieren von konkreten Kontaktsituationen in Modelle von Sprachwandel, um damit Aufschluss auch über historische Wandelprozesse zu erlangen.

    Im Rahmen des Projekts ist eine Praxisbroschüre in zwei Sprache entstanden (Albanisch & Deutsch). Diese ist frei verfügbar und kann hier  heruntergeladen werden.

    (Kooperationspartner / Projektverantwortliche: Prof. Dr. Barbara Sonnenhauser, Prof. Dr. Paul Widmer [Universität Zürich], Prof. Dr. Claudia Riehl [Ludwig-Maximilians-Universität München], Prof. Dr. Dr. Naxhi Selimi [PH Schwyz]. Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds SNF_100015L_182126. Laufzeit: April 2019 bis April 2022).

  • Vorwissen: Ein alter Unbekannter

    Vorwissen: Ein alter Unbekannter

    Vorwissen wird oft als der beste Prädiktor für zukünftiges Lernen genannt. Theoretische Ansätze und empirische Befunde sind jedoch nuancierter und tatsächlich nicht einfach integrierbar. In einer Metaanalyse tragen wir die umfassenden Evidenzen zum Einfluss des Vorwissens für zukünftiges Lernen zusammen, mit dem Ziel die Effekte des Vorwissens genauer beschreiben zu können. (Projektbeteiligte: Prof. Dr. Michael Schneider [Universität Trier], Dr. Bianca Simonsmeier [Universität Trier], Maja Flaig [Universität Trier], Prof. Dr. Anne Deiglmayr [Universität Leipzig], Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz]).

  • Wiederholtes produktives Scheitern bei Statistik

    Wiederholtes produktives Scheitern beim Erlernen von Statistik

    Statistik wird in der Schule immer noch wenig unterrichtet, obwohl sie von zentraler Bedeutung für viele Inhaltsgebiete, aber auch für das tägliche Leben ist. Wie können die Grundkonzepte der Statistik so eingeführt und unterrichtet werden, dass Schülerinnen und Schüler sie flexibel nutzen können? Wir nutzen in diesem Projekt den Ansatz des produktiven Scheiterns, der Schülerinnen und Schüler zur eigenständigen Problemlösung anregt. Im Gegensatz zu klassischen Studien zum produktiven Scheitern setzen wir die Methode nicht nur einmal, sondern wiederholt ein, um den Konzeptaufbau zu fördern. (Projektleitung: Prof. Dr. Lennart Schalk [PH Schwyz], Lorenz Stäheli [ETH Zürich], Dr. Ralph Schumacher [ETH Zürich])

  • Räumlich zeichnen lernen

    Räumlich zeichnen lernen. Eine prozessorientierte Studie im Bereich Bildnerisches Gestalten auf der Unterstufe

    Das zeichnerische Darstellen von räumlichen Eigenschaften ist herausfordernd, weil dabei drei auf zwei Dimensionen reduziert werden müssen. Das Herstellen einer wohlgeformten Lösung erfordert sowohl geistiges Abstraktionsvermögen (räumliches Denken), Wissen über Normen der räumlichen Darstellung, als auch ästhetisches Urteil. Uns interessiert, wie 7- bis 8-jährige Kinder diese Herausforderung bearbeiten und wie ihre Problemlösestrategien zu beschreiben und zu verstehen sind. Wir untersuchen die Frage, wie einzeln Kinder, von einer Lehrperson begleitet, einen quaderförmigen Raumkörper abzeichnen und dabei räumliche Eigenschaften in der flächigen Darstellung zu integrieren lernen. Anhand von grafisch aufbereiteten Videoaufnahmen analysieren wir diese Vorgänge und beschreiben Konstellationen von Teilhandlungen des Zeichnungsprozesses, wie Blickbewegungen, zeichnerische Handlungen, Gesten und Gespräch in ihrem zeitlichen Verlauf. Damit rekonstruieren wir auf der Seite der Kinder Schwierigkeiten, Problemlösestrategien und emotionale Zustände (zum Beispiel Aha-Erlebnisse), auf der Seite der Lehrperson das Herstellen von Verständigung zum Beispiel durch Zeigen oder Vormachen und daraus hervorgehend Muster von Interaktionen zwischen Lehrperson und Kind. Dissertationsprojekt von Lea Weniger, Betreuung: Prof. Dr. Dr. h.c. Stefanie Stadler Elmer [PHSZ & UZH], Finanzierung: Qualifikationsstelle Fachdidaktik im Rahmen des TP2 swissuniversities.

  • Musikdidaktische Forschung: Klassengesang leiten

    Musikdidaktische Forschung: Klassengesang leiten

    Wir erforschen die Fähigkeit, einer Gruppe von 4- bis 8-jährigen Kindern Lieder zu vermitteln, als professionelle Tätigkeit und auch deren Entstehung während der Berufsausbildung. Wir definieren diese Kapazität als einen Komplex bestehend aus Fertigkeiten, Strategien und Wissen, welche sich grossenteils intuitiv, automatisiert und in-situ durch Handlungen des Zeichengebrauchs gegenüber Kindern manifestiert, und welche konventionellen Regeln und Normen folgt. Die Grammatik des Kinderlieds - das normative Referenzsystem - zusammen mit Videoaufnahmen, damit verbundene Interviews und Mikroanalysen dienen dazu, das Leiten von Klassengesang von erfahrene Lehrpersonen und die Entwicklungsverläufe von Studierende zu rekonstruieren und explizit zu machen. Projektleitung und Dissertationsbetreuungen: Prof. Dr. Dr. h.c. Stefanie Stadler Elmer [PHSZ & UZH], Ko-Leitung: Dr. François Joliat [HEP-BEJUNE]; Projektteam: Anna Hürlimann, Armin Wyrsch, Annamaria Savona & Gabriella Cavasino [HEP-BEJUNE], Finanzierung: SNF Nr. 100019_179182 (2018-2021) und Qualifikationsstelle Fachdidaktik im Rahmen des TP2 swissuniversities.

  • «Schuldetektive» - Kinder erkunden Baukultur

    «Schuldetektive» - Kinder erkunden die lokale Baukultur – Ein Pilotprojekt zur Raumerkundung für 5 bis 15-jährige

    Wie kann das Wissen über Baukultur bei Kindern und Jugendlichen über aufmerksame Beobachtungen und gestalterische Performances gefördert werden? Dieses Projekt untersucht, wie die intrinsisch vorhandene Neugier der Schülerinnen und Schüler an der gebauten Umwelt, über die Vermittlung motivierender Beobachtungsstrategien aufgegriffen und für kreative Prozesse genützt werden kann. Im Zentrum steht somit die Frage, wie kreative Impulse ausgelöst und in selbsttätige bildnerische Prozesse überführt werden, die über eine inhaltliche Auseinandersetzung zur baukulturellen Bildung beitragen. Ausgangspunkt für die «Spurensuche» ist ein von den Kindern erstelltes Mapping mit Kickoff Bildern zu ausgewählten Standorten ihrer Lebensumwelt. Das Projektteam kreiert, implementiert und evaluiert analoge und digitale Methoden für die Auseinandersetzung mit der örtlichen Umgebung und leitet die Projekttage in partizipativer Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen. Die Erkundungsspaziergänge der Schülerinnen und Schüler offenbaren Skizzen und Fragmente, die den Entstehungsprozess von nachfolgenden Bildwelten in die Wege leiten und befördern. Die Visualisierungen funktionieren als kommunikatives Medium für gemeinsam erarbeitete weiterführende Projektideen. Insgesamt sind die Ergebnisse der Experimente Grundlage für die Entwicklung eines kompetenzorientierten Unterrichtsdossiers zur Vermittlung von Baukultur für die Fachbereiche des Gestaltens. Das Projekt erfolgt in einer Kooperation der PH Schwyz mit der Bildschule K’werk Zug (Barbara Windholz). Projektleitung: Dr. Noëlle von Wyl [PHSZ], Finanzierung: Bundesamt für Kultur (BAK).

  • Musik im Kita-Alltag

    Musik im Kita-Alltag: Qualifizierung von Betreuungspersonen

    Kleine Kinder interessieren sich für Laute und Klänge und finden so Zugang zu Musik und Sprache. Mit dem ganzen Körper nehmen sie Schallwellen wahr, spielen mit ihrer Stimme und bewegen sich zu Klängen und Lauten. Frühe musikalische Aktivitäten wirken präventiv und unterstützen das Sprechenlernen, das Regulieren von Emotionen, die Koordination von Bewegungen, die Orientierung in Raum und Zeit, den Aufbau von Vorstellungen und Erinnerungen und die kulturelle Integration. Um Kindern schon früh vielfältige Anregungen zu bieten, entwickelten wir ein Modell zur musikdidaktischen Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten. Die Kita-Mitarbeitenden werden in Workshops musikdidaktisch geschult und von einer Mentorin bei der Umsetzung im Alltag begleitet. Musikbezogene Spiele und Liedersingen mit Kindern werden als Lehr- und Lernprozesse videografiert und diskutiert. Die Ziele sind, sich persönlich und als Team musikdidaktisch weiterzubilden und die gemeinsame Musikkultur weiterzuentwickeln, um die Kinder im Alltag zu fördern. Zudem werden die Videofilme analysiert, aufbereitet und mit weiteren Dokumenten zur musikzentrierten Qualitätsentwicklung veröffentlicht. (Projektleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Stefanie Stadler Elmer, Mitarbeit: Armin Wyrsch, Isabella Steffen Meister, Lea Weniger, Anna Hürlimann, Finanzierung: Stiftung Mercator Schweiz, 05/2016 - 10/2017) www.stiftung-mercator.ch/de/projekte/musik-im-kita-alltag/

  • Developing national music education systems

    Internationales Projekt: Developing national music education systems: What are knowledge based strategies?

    Immer wieder kürzen Regierungen und Politiker in vielen Ländern das Bildungsbudget. Musikpädagogik wird oft als Luxus missverstanden, der weggelassen werden kann. Als Forschende haben wir starke Argumente für die Notwendigkeit der Musikpädagogik in einer Gesellschaft. Sie sind jenseits oberflächlicher ökonomischer Berechnungen, betreffen aber langfristige Effekte auf affektiver und intellektueller Ebene. Wir sind überzeugt, dass die nationalen Bildungssysteme in unseren Ländern von der Anwendung von Forschungswissen profitieren können. Zentrale Fragen sind, wie Lehrerfortbildung und -programme effizient gestaltet werden können und wie die Qualität der Musikpädagogik auch in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte sichergestellt werden kann. Salvador, Brasilien, 15.-31. Januar, Konferenz an der Federal University of Bahia, 26.-27. Januar 2016. (Projektleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Stefanie Stadler Elmer, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Mara Pinheiro Menezes, Prof. Dr. Alda, De Jesus Oliveira, & Prof. Dr. Zuraida Abud Bastiao, Federal University of Bahia, Brazil, & Prof. Dr. Jelena Davidova, Daugavpils University, Lettland, Finanzierung: Brazilian Joint Research Programme (BSJRP), Leading House: EPFL, Gemeinsame Veröffentlichung: Davidova J. (ed.) (2016). Problems in Music Pedagogy, 15(2), 1-75.)

Kontakt

Lennart Schalk

Lennart Schalk

Prorektor Forschung und Entwicklung

T +41 41 859 05 28

lennart.schalk@phsz.ch